Wer anderen einen Brunnen gräbt, fällt… Nein, ganz im Gegenteil. Brunnenbauer*innen bauen nicht nur Brunnen, sondern sichern die Baustelle auch fachmännisch ab. Damit eben niemand hineinfällt. Aber das ist natürlich noch nicht alles, was zu diesem Beruf gehört.
Der Kern der Aufgaben von Brunnenbauer*innen ist es, unterirdische Wasservorräte zu erschließen und diese über der Erde nutzbar zu machen. Dazu führen sie Probebohrungen durch um herauszufinden, wo Trinkwasser zu finden ist. Dabei kommen schwere und moderne Maschinen zum Einsatz, denn für jede Gesteinsform und Bodenschicht gibt es spezielle Bohrer und Aufsätze. Bis zu 100 Meter und tiefer können die Brunnen für die Trinkwasserversorgung sein. Brunnenbauer können die Geräte und Maschinen aber nicht nur bedienen, sondern auch anschließen, warten und im Notfall reparieren.
Nach den Probebohrungen richten sie die Baustelle ein. Sie bohren Brunnenschächte, verlegen und verschrauben Rohre, damit das Grundwasser sauber an die Oberfläche kommt, und installieren Pumpstationen, um das Wasser nach oben zu befördern. Brunnenbauer sanieren außerdem alte Brunnen, kommen bei Entwässerungen zum Einsatz, beispielsweise bei der Legung von Fundamenten für Bauwerke, und nehmen auch Bohrungen für die Gewinnung von Erdwärme vor.
Vielfältige Arbeitsfelder
Entsprechend vielfältig ist ihr Einsatzgebiet: Sie arbeiten bei Bauunternehmen im Bereich Tiefbau oder Spezialtiefbau, in der Wasserversorgung und in Unternehmen der Baustellenvorbereitung. Die Ausbildung zum Brunnenbauer ist eine dreijährige duale Berufsausbildung. Das bedeutet, man verbringt die Hälfte der Zeit auf Baustellen beziehungsweise im Betrieb und die andere in der Berufsschule. Dort werden alle wichtigen theoretischen Grundlagen vermittelt, zum Beispiel wie man eine Baustelle einrichtet, ein Gerüst aufbaut oder Baupläne liest. Aber auch geologisches Grundwissen steht auf dem Stundenplan: Welche Gesteinsarten gibt es? Wie wirkt sich das Wetter auf den Boden aus?
Brunnenbauer*innen sind also bestens ausgebildete Spezialisten, die mit der Bedienung leistungsstarker Bohrgeräte ebenso vertraut sind wie mit sensiblen digitalen Messgeräten und der geologischen Bestimmung des Untergrundes. „Brunnenbauer*innen tragen wesentlich dazu bei, uns mit der wertvollen Ressource Trinkwasser zu versorgen“, sagt Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasser.
Mehr Infos für alle, die Interesse an diesem Berufsbild haben: https://berufswelten-energie-wasser.de/berufe-von-a-z/brunnenbauer/
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