Ist ein Trinkwasserfilter sinnvoll? In Deutschland unterliegt Trinkwasser strengen gesetzlichen Vorgaben. Wasserversorger müssen mikrobiologische und chemische Parameter einhalten und regelmäßig kontrollieren.
Eine große Anzahl von Grenzwerten, darunter für Blei, Kupfer, Nitrat, Pestizide oder Mikroorganismen, sorgen dafür, dass gesundheitlich relevante Stoffe eine Maximalkonzentration nicht überschreiten unterhalb derer sie als unbedenklich gelten. Von allen Lebensmitteln, die wir zu uns nehmen, gilt Leitungswasser deshalb zu Recht als eines der am besten überwachten.
Ist da das Filtern des Trinkwassers überhaupt notwendig? Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasser sagt dazu: „Das Wasser aus dem Hahn ist in aller Regel einwandfrei und gesundheitlich unbedenklich. Liegen keine besonderen Umstände vor, ist das Filtern von Leitungswasser in Deutschland nicht notwendig.“
Unter bestimmten Umständen kann ein Trinkwasserfilter sinnvoll sein
Individuelle Anforderungen können einen Trinkwasserfilter aber dennoch sinnvoll erscheinen lassen. Allem voran ist hier die Trinkwasserhärte zu nennen. Hartes Wasser ist sehr mineralienreich und beeinflusst damit den Geschmack. Tee- und Kaffeeliebhaber in Hartwassergebieten nutzen Filter daher gern, um Tee- und Kaffeearomen voll zur Geltung kommen zu lassen.
Auch in Gebieten, in denen Wasser zur Desinfektion gechlort wird, kann ein Trinkwasserfilter hilfreich sein, um eventuellen Chlorgeschmack oder -geruch zu beseitigen.
Und schließlich kann ein Filter auch für immungeschwächte Personen ratsam sein, die eines besonderen Schutzes bedürfen.
Bei der Filterauswahl ist eine gute Beratung notwendig
Wichtig ist, den richtigen Filter für die persönlichen Bedürfnisse auszuwählen. Denn nicht jeder Filter kann für alles einen Schutz bieten. Aktivkohlefilter – wie sie in vielen Haushalten verwendet werden – entfernen beispielsweise Chlor, organische Verbindungen, Pestizide, Geruchs- und Geschmacksstoffe sowie einen Teil der Schwermetalle aus dem Wasser. Sie sind weniger wirksam gegen gelöste Salze, Nitrat, Viren und Bakterien.
Bei der Auswahl ist deshalb eine gute Beratung sinnvoll. Dabei sollte auch erwähnt werden: Kein Haushaltsfilter kann alle denkbaren Schadstoffe restlos entfernen. Und bei unsachgemäßer Anwendung oder zu selten gewechselten Filterkartuschen können die Helfer sogar zur Keimquelle werden und die Wasserqualität verschlechtern.
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