Kohlensäure im Wasser – Ja oder nein?

Kohlensäurehaltiges Wasser ist ein Genuss für viele Menschen. Meist ist der Kohlensäuregehalt sogar der ausschlaggebende Grund, auf Flaschenwasser zurückzugreifen. Und nicht von ungefähr halten immer mehr Sprudelgeräte Einzug in die Haushalte, die es erlauben, Trinkwasser aus der Leitung mit Kohlensäure zu versetzen. Manche Menschen schwören auf das Prickelnde und Spritzige, dass diesem Wasser eigen ist. Andere dagegen vertragen das blubbernde Wasser nicht, bekommen Sodbrennen, müssen ständig aufstoßen oder empfinden den Geschmack schlicht als zu sauer. Woran liegt das? Und ist kohlensäurehaltiges Wasser für einige gar unverträglich?

Zunächst ein wenig Theorie. Wenn wir von Kohlensäure sprechen, geht es eigentlich um das Gas Kohlendioxid (CO2). Es wird unter hohem Druck ins Wasser gepresst und löst sich dort. Geringe Mengen reagieren dabei mit Wasser und bilden Kohlensäure. Diese ist jedoch sehr flüchtig und zerfällt in Sekundenbruchteilen wieder. Mehr als 99 Prozent des CO2 verbleiben aber in gelöster Form im Wasser. Was also beim Öffnen der Flasche zischt, im Wasser perlend aufsteigt und schließlich auf der Zunge prickelt ist nicht die Kohlensäure (H2CO3), sondern durch den fehlenden Druck entweichendes CO2.

Nicht alle vertragen es

Und damit sind wir direkt bei den Problemen, die einige Wassertrinker mit dem aufgesprudelten Wasser haben. Im Magen entstehen durch die Menge an gasförmigem Kohlendioxid Blähgefühle und hoher Druck. Er wird abgebaut, indem sich der obere Magenverschluss öffnet und das Gas durch Speiseröhre und Mund ausströmt – das typische Aufstoßen. Dabei kann auch Magensäure nach oben gelangen und Sodbrennen auslösen. Wer stetig darunter leidet, hat in der Folge oft einen gestörten Schlaf und Probleme mit einer regulären Nahrungsaufnahme und ist gesundheitlich damit stark beeinträchtig.

Wer starkes Aufstoßen und Sodbrennen befürchten muss, wird kohlensäurehaltige Getränke deshalb meiden. Freuen können sich dagegen die, bei denen das Kohlendioxid besser über die Magenschleimhaut ins Blut aufgenommen wird, von dort in die Lunge diffundiert und ausgeatmet wird. Denn eine Studie aus dem Jahr 2016 ergab, dass Menschen, die kohlensäurehaltiges Wasser tranken, eine erhöhte Sättigung und ein geringeres Verlangen nach Essen hatten. Sprudelndes Wasser kann also beim Abnehmen unterstützen.

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