Wassermangel verstärkt Demenzerscheinungen

Alte Menschen tragen ein hohes Risiko, einen schwerwiegenden Flüssigkeitsmangel zu erleiden. Denn mit dem Alter lässt nicht nur das Durstgefühl nach, auch andere gesundheitliche Einschränkungen wie Kau- und Schluckstörungen, Einschränkungen des Bewegungsapparates oder auch Inkontinenz können zu verminderter Wasserzufuhr führen. Bei Menschen, die an einer Demenzerkrankung leiden, wie beispielsweise Alzheimer, ist dieses Risiko umso höher, da ihnen nach und nach die geistigen Fähigkeiten verloren gehen, die für die Nahrungs- und Getränkeaufnahme notwendig sind. Sie vergessen schlicht zu trinken.

Gedächtnis ist nur eine mögliche Ursache

Neben dem Vergessen sind es weitere typische Demenzerscheinungen, die die Flüssigkeitsaufnahme durch Nahrung und Getränke stark beeinträchtigen können. So fehlt Demenzkranken manchmal die Einsicht in die Notwendigkeit des Trinkens, sie haben Probleme, Tassen oder Gläser zu halten oder zu erkennen, können Trinkbares nicht mehr von Untrinkbarem unterschieden oder lehnen aufgrund einer veränderten Geschmackswahrnehmung bestimmte Lebensmittel und Getränke ab. Manche haben einen starken Bewegungsdrang, aus dem heraus „keine Zeit“ für Essen und Trinken ist, der aber wiederum zu einem noch höheren Flüssigkeitsbedarf führt.

Die Folge ist nicht selten ein starker, oft auch besorgniserregend hoher Flüssigkeitsmangel. Er führt zu Verwirrtheit, Desorientierung und Einschränkung der kognitiven Leistungen – Symptome, die gemeinhin auch in der Demenz auftreten und diese damit verstärken. Besonders diejenigen laufen Gefahr zu dehydrieren, die nicht in einem pflegerischen oder betreuenden Umfeld leben, sondern ihren Alltag noch allein bestreiten.

Wasseraufnahme kann vielfältig gefördert werden

Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasser betont deshalb, wie wichtig es für Angehörige ist, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten und diese mit geeigneten Maßnahmen zu unterstützen. „Das kann das Färben von Getränken mit Trauben- oder Holundersaft sein, je nach Geschmackspräferenzen auch das Süßen, gemeinsame Mahlzeiten mit viel Zeit, das Orientieren an den Vorlieben des Kranken, auch wenn sie nicht in das gewohnte Mahlzeitenschema passen. Hier informiert man sich am besten bei den Fachverbänden, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat sogar eine eigene Broschüre „Essen und Trinken bei Demenz“ herausgegeben.“

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