Sein Beruf ist für uns alle enorm wichtig, aber kaum jemand kennt ihn – den Wassermeister. Dabei leistet er einen elementaren Beitrag für unsere Gesellschaft, sorgt er doch mit dafür, dass uns Trinkwasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht und es gleichbleibend sauber und qualitativ hochwertig ist.
Wassermeister*innen arbeiten in der Regel in Wasserwerken bzw. bei Wasserversorgungsunternehmen. Dort kümmern sie sich vor allem darum, die Qualität unseres Lebensmittels Nummer 1 zu überwachen. So werden zum Beispiel zur Überprüfung der Trinkwassergüte regelmäßig Wasserproben entnommen und unter anderem auf Keime untersucht. Wassermeister sorgen zudem für die Aufrechterhaltung der Wasserinfrastruktur des Trinkwassernetzes, d.h., jener Technik und Systeme, die sicherstellen, dass rund um die Uhr ausreichend hochwertiges Trinkwasser verfügbar ist, wenn wir den Hahn aufdrehen. Wenn also eine Anlage im Wasserwerk nicht funktioniert, ist es der Wassermeister, der sie repariert und instand hält. Daher benötigen Wassermeister*innen auch elektrotechnisches Wissen.
Je größer das Unternehmen, desto stärker die Spezialisierung
Je nach Unternehmensgröße unterscheidet man zwischen Wassermeistern im Bereich Netze und im Bereich Werke. Die Aufgaben im Netzbereich umfassen das Verlegen der Wasserrohre, die regelmäßige Kontrolle der Technik und der Qualität und reichen bis hin zur Behebung von Rohrbrüchen. Im Bereich Werke kümmern sich die Wassermeister um die Gewinnung und Aufbereitung von Wasser. In kleineren Betrieben hat ein Wassermeister beide Funktionen inne.
Wassermeister*innen organisieren und steuern darüber hinaus alle Arbeitsabläufe im Wasserwerk. Sie erstellen Pläne für den Bereitschaftsdienst und planen das Budget, müssen Bauleistungen überwachen und abnehmen. Ebenso gehören Mitarbeiterführung, Betreuung von Auszubildenden und Kundengespräche sowie Beratung bei Fragen rund um die Wasserversorgung und Wasserqualität gehören zu ihren Aufgaben. „Letztendlich leisten Wassermeister*innen einen wertvollen Beitrag für die Daseinsvorsorge der Menschen in der jeweiligen Region“, sagt Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasser.
Wie wird man Wassermeister*in?
Wassermeister*in ist kein klassischer Ausbildungsberuf, sondern eine berufliche Weiterbildungsqualifikation. In der Regel legt man nach der Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgung und mindestens einem Jahr Berufspraxis die Prüfung zum Wassermeister ab. Die Meisterfortbildung ist aber auch mit ausreichender Berufserfahrung, d.h., mindestens zwei bzw. drei Jahre, in einem anderen Beruf möglich – idealerweise sollte er einen Bezug zu den Tätigkeiten eines Wassermeisters haben. Da Wassermeister*innen mit elektronischen Maschinen und Anlagen arbeiten, sie bedienen und warten, müssen sie zudem einen Nachweis über ihre elektronische Qualifikation erbringen.
Quelle: berufswelten-energie-wasser.de
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